Incoterms sind im Wesentlichen Bedingungen zwischen Käufern und Verkäufern. Diese Bedingungen legen fest, welche Verantwortlichkeiten Käufer und Verkäufer während einer Transaktion haben. Dazu gehört die Bestimmung, wer für die Versicherung zahlt, wer für die Bezahlung des Spediteurs zum Transport der Waren verantwortlich ist und wer die Kosten für damit verbundene Einfuhrzölle und -gebühren übernimmt. Die Internationale Handelskammer (ICC) hat Incoterms geschaffen, um einen gesunden globalen Handel zwischen Nationen zu erleichtern. Daher werden Incoterms international von jedem Land akzeptiert.
Arten von INCO-Bedingungen
In der Ausgabe von 2010 sind 11 verschiedene Incoterms® definiert, die als standardisierte Regeln für den internationalen Handel dienen. Diese Bedingungen klären die Verantwortlichkeiten von Käufern und Verkäufern bei Transaktionen, bei denen Waren über Grenzen hinweg versendet werden. Davon können sieben Incoterms auf alle Transportarten angewendet werden, während vier speziell für den Seetransport bestimmt sind. Das Verständnis dieser Bedingungen ist für Unternehmen, die im internationalen Handel tätig sind, von entscheidender Bedeutung, da sie bestimmen, wer die Kosten und Risiken in den verschiedenen Phasen des Versandprozesses trägt. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Übersicht über die 11 Arten von Incoterms® und die mit ihnen verbundenen Bedingungen.
EXW
Die Klausel „Ab Werk“ (EXW) ist einer der verkäuferfreundlichsten Incoterms. Bei dieser Vereinbarung ist die Verantwortung des Verkäufers minimal; er muss die Waren lediglich zur Abholung auf seinem Gelände oder an einem anderen angegebenen Ort bereitstellen. Alle mit der Sendung verbundenen Kosten und Risiken, einschließlich Transport, Versicherung und Zollabfertigung, gehen vollständig zulasten des Käufers. Dies bedeutet, dass der Käufer alles vom Verladen der Waren bis zur Lieferung an ihren endgültigen Bestimmungsort selbst übernehmen muss.
FCA – Frei Frachtführer
Ähnlich wie EXW begünstigt auch die Klausel „Free Carrier“ (FCA) den Verkäufer. Dabei ist der Verkäufer dafür verantwortlich, die Waren an einen vom Käufer benannten Spediteur an einem bestimmten Ort zu liefern. Sobald die Waren dem Spediteur übergeben wurden, übernimmt der Käufer die Verantwortung für alle nachfolgenden Kosten und Risiken im Zusammenhang mit der Sendung. Diese Klausel wird häufig verwendet, wenn der Verkäufer den Transport zu einem nahegelegenen Terminal oder Ladepunkt organisieren muss.
CPT - Frachtfrei bis
Bei den Bedingungen „Frachtfrei bis“ (CPT) übernimmt der Verkäufer mehr Verantwortung als bei EXW und FCA. Der Verkäufer bezahlt den Transport der Waren zu einem bestimmten Bestimmungsort, das Risiko geht jedoch auf den Käufer über, sobald die Waren am Ursprungsort auf das Transportfahrzeug verladen werden. Dies bedeutet, dass der Verkäufer zwar die Versandkosten trägt, der Käufer jedoch das Risiko von Verlust oder Beschädigung während des Transports übernimmt.
CIP - Frachtfrei versichert
Die Klausel „Frachtfrei versichert bis“ (CIP) ähnelt der Klausel „CPT“, mit dem Hauptunterschied, dass der Verkäufer auch für den Abschluss einer Versicherung für die Waren während des Transports verantwortlich ist. Während der Verkäufer die Transportkosten und die Versicherung übernimmt, geht das Risiko auf den Käufer über, sobald die Waren am Ursprungsort verladen werden. Diese Klausel bietet dem Käufer zusätzlichen Schutz, da er sicher sein kann, dass die Waren während des Transports versichert sind.
DPU – Geliefert am entladenen Ort
Die früher als „Delivered At Terminal“ (DAT) bekannte Klausel „Delivered At Place Unloaded“ (DPU) legt die maximale Verantwortung auf den Verkäufer. Der Verkäufer hat die Aufgabe, die Waren an einen bestimmten Bestimmungsort zu liefern und ist für das Entladen verantwortlich. Der Verkäufer übernimmt alle Risiken und Kosten, bis die Waren am Standort des Käufers entladen werden, was diese Klausel für Käufer sehr vorteilhaft macht.
DAP – Geliefert am Ort
Die Klausel „Delivered At Place“ (DAP) ist für den Käufer günstiger. Bei dieser Vereinbarung ist der Verkäufer für die Lieferung der Waren an einen bestimmten Bestimmungsort verantwortlich, einschließlich aller mit der Verschiffung verbundenen Kosten und Risiken. Der Käufer ist nur für das Entladen der Waren bei der Ankunft verantwortlich. Diese Klausel ist besonders nützlich, wenn der Käufer seine Verantwortung und Risiken während des gesamten Versandprozesses minimieren möchte.
DDP – Geliefert verzollt
Die Bedingung „Delivered Duty Paid“ (DDP) stellt die höchste Stufe der Verkäuferverantwortung dar. In diesem Szenario ist der Verkäufer für die Lieferung der Waren an den vom Käufer angegebenen Ort verantwortlich und übernimmt alle Kosten, einschließlich Transport, Versicherung und Einfuhrzölle. Der Verkäufer übernimmt alle Risiken bis zur Lieferung der Waren, was diese Bedingung für Käufer, die eine problemlose Transaktion wünschen, äußerst vorteilhaft macht.
Die folgenden 4 Typen gelten speziell für Sendungen per Schiff :
FAS – Frei Längsseite Schiff
Der Begriff „Frei Längsseite Schiff“ (FAS) wird speziell für den Seetransport verwendet. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist der Verkäufer dafür verantwortlich, die Waren längsseits des vom Käufer benannten Schiffs im Verschiffungshafen abzuliefern. Sobald die Waren längsseits des Schiffs liegen, gehen Risiko und Verantwortung auf den Käufer über, der die Waren dann auf das Schiff verladen muss.
FOB - Frei an Bord
Der Begriff Free On Board (FOB) ähnelt FAS, umfasst jedoch das Laden der Waren auf das Schiff. Der Verkäufer ist für alle Kosten und Risiken verantwortlich, bis die Waren im Abfahrtshafen auf das Schiff geladen werden. Sobald die Waren an Bord sind, übernimmt der Käufer die Verantwortung für die Sendung, einschließlich aller mit dem Transport verbundenen Risiken.
CFR - Kosten und Fracht
Gemäß den Cost and Freight (CFR)-Bedingungen trägt der Verkäufer die Kosten für den Transport der Waren zum Zielhafen. Das Risiko geht jedoch auf den Käufer über, sobald die Waren auf das Schiff verladen werden. Dies bedeutet, dass der Verkäufer zwar für die Versandkosten verantwortlich ist, der Käufer jedoch das Risiko von Verlust oder Beschädigung während des Transports tragen muss.
CIF – Kosten, Versicherung und Fracht
Die Klausel „Cost, Insurance and Freight“ (CIF) ähnelt der Klausel „CFR“, mit der zusätzlichen Anforderung, dass der Verkäufer auch eine Versicherung für die Waren während des Transports abschließen muss. Der Verkäufer trägt die Versandkosten und die Versicherung, das Risiko geht jedoch auf den Käufer über, sobald die Waren auf das Schiff verladen werden. Diese Klausel bietet dem Käufer zusätzliche Sicherheit und stellt sicher, dass die Waren während ihrer Reise versichert sind.
Wie Sie sehen, ist jeder Satz von Bedingungen auf seine Weise einzigartig. Wenn Sie die Besonderheiten jedes Satzes kennen, können Sie die richtigen Bedingungen für Ihre spezifischen Sendungen auswählen.
Die drei häufigsten Incoterms für die Beschaffung aus China:
Im Allgemeinen sind FOB, EXW und CIF die drei Incoterms, die beim Import von Waren aus China die praktikabelsten Optionen bieten.
1. Beschaffung aus China unter dem FOB-Incoterm
Ihre Verantwortlichkeiten bei FOB:
- Seefrachtkosten und Zuschläge
- Seefrachtversicherung
- Anreisegebühren
- Zollabfertigung
- Inlandstransportkosten vom Ankunftshafen zum Ziel
- Alle damit verbundenen Steuern und Zölle
Die Pflichten Ihres Verkäufers bei FOB:
- Inlandstransport vom Lager in China zu Ihrem gewählten Verladehafen
- Bereitstellung der im Verladehafen erforderlichen Zertifikate
- Management der Zollabfertigung in China
- Zollgebühren in China
- Hafenkosten
2. Beschaffung aus China unter dem EXW-Incoterm
Ihre Verantwortlichkeiten bei EXW:
- Bezahlung der Fracht
- Sicherstellung der Ladung
- Ausreisegebühren
- Anreisegebühren
- Zollabfertigung vom Ursprungsort bis zum Bestimmungsort
- Inlandstransport am Ursprungsort und am Bestimmungsort
- Sämtliche damit verbundenen Gebühren und Abgaben
Die Pflichten Ihres Verkäufers bei EXW:
- Bereitstellung der Ware für den Transport
- Bereitstellung aller Zertifikate und exportbereiten Dokumente
3. Beschaffung aus China unter dem CIF-Incoterm
Ihre Verantwortlichkeiten bei CIF:
- Bezahlen Sie für die Fracht
- Anreisegebühren
- Zollabfertigung am Bestimmungsort
- Transportgebühren vom Hafen zum Lager
- Einfuhrsteuern
Die Pflichten Ihres Verkäufers gegenüber CIF:
- Lieferung der Ware wie vereinbart
- Verwaltung der Exportdokumentation
- Transportkosten vom Lager zum Hafen in China
- Gebühren im Ursprungshafen
- Zollabfertigung in China
- Zollgebühren in China
- Seefrachtkosten
- Versicherungskosten
Incoterms® und die Bedeutung von Verhandlungen verstehen
Ein klares Verständnis der Incoterms® ist für einen reibungslosen Handel mit chinesischen Lieferanten unerlässlich. Diese international anerkannten Regeln legen die Verantwortlichkeiten von Käufern und Verkäufern bei internationalen Transaktionen fest und decken Aspekte wie Transport, Versicherung, Zollabfertigung und Kosten ab. Durch die sorgfältige Auswahl des geeigneten Incoterms und offene Verhandlungen mit Ihrem Lieferanten können Sie Risiken mindern, Verantwortlichkeiten effektiv zuweisen und Missverständnisse vermeiden. Wir sind hier, um Ihnen dabei zu helfen, diese Komplexitäten zu meistern und einen reibungslosen Handelsprozess sicherzustellen.
Fazit: INCO Terms China
INCO-Bedingungen China
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Incoterms für einen reibungslosen internationalen Handel unerlässlich sind, da sie die Verantwortlichkeiten und Pflichten von Käufern und Verkäufern während des gesamten Versandprozesses klar definieren. Diese von der Internationalen Handelskammer (ICC) festgelegten standardisierten Regeln bieten einen gemeinsamen Rahmen, der Missverständnissen und Streitigkeiten bei grenzüberschreitenden Transaktionen vorbeugt. Die 11 unterschiedlichen Incoterms der Ausgabe 2010 kategorisieren Verantwortlichkeiten basierend auf verschiedenen Transportarten und stellen sicher, dass alle beteiligten Parteien ihre Rollen und die damit verbundenen Risiken verstehen.
Für Unternehmen, die im globalen Handel tätig sind, ist es von entscheidender Bedeutung, die Nuancen der einzelnen Incoterms zu verstehen, da die Bedingungen von verkäuferfreundlichen Vereinbarungen wie „Ex Works“ (EXW) bis hin zu käuferfreundlicheren Bedingungen wie „Delivered Duty Paid“ (DDP) reichen. Die Wahl der Incoterms kann die Gesamtkostenstruktur einer Transaktion erheblich beeinflussen und sich auf Logistik-, Versicherungs- und Zollabfertigungsprozesse auswirken. Durch die Auswahl des geeigneten Incoterms und offene Verhandlungen mit Lieferanten können Unternehmen Risiken mindern, Verantwortlichkeiten effektiv verteilen und reibungslosere Transaktionen sicherstellen und so gesunde globale Handelsbeziehungen fördern.
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